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Billigere Auslandstelefonate in Europa
Schon ab dem Sommer können Verbraucherinnen und Verbraucher EU-weit bei Auslandstelefonaten mit dem Handy von niedrigeren Kosten profitieren. In dieser Woche hat das Europäische Parlament einer entsprechenden EU-Verordnung zugestimmt.
"Das ist das Ende für die völlig überzogenen Roaming-Gebühren der Mobilfunkbetreiber. Wer von seinen Kunden bei Auslandsgesprächen bis zu fünf Euro pro Minute verlangt, darf sich nicht wundern, dass dem jetzt gesetzlich ein Riegel vorgeschoben wird", so Dr. Martin Schwanholz, SPD-Bundestagsabgeordneter aus Osnabrück und im EU-Ausschuss zuständig für Verbraucherschutzfragen. Im europäischen Binnenmarkt seien derart überhöhte Gebühren weder politisch hinnehmbar, noch technisch nachvollziehbar.
Mit der neuen EU-Verordnung wird künftig ein neuer "Euro-Tarif" mit Obergrenzen für die so genannten Roaming-Gebühren eingeführt. Für Telefonate aus dem EU-Ausland sollen Handy-Privatkunden maximal 49 Cent pro Minute zahlen, für angenommene Gespräche maximal 24 Cent. Die Gebühren sollen bis 2009 sogar noch weiter sinken: auf 43 Cent bzw. 19 Cent. Momentan liegen die Roaming-Gebühren noch zwischen 58 Cent und 5 Euro pro Minute und bescheren den Unternehmen jährlich einen Gewinn von etwa 8,5 Millionen Euro.
Schwanholz: "Es ist besonders erfreulich, dass der neue Euro-Tarif automatisch für alle Kunden gelten wird." Einige Staaten hatten sich vehement dafür eingesetzt, den neuen Tarif nur auf diejenigen Kunden anzuwenden, die sich dafür ausdrücklich anmeldeten. "Die EU nutzt den Bürgerinnen und Bürgern. Das können sie künftig auch an ihren Handyrechnungen ablesen", so Europa-Experte Schwanholz.
Der Bundesregierung ist es gelungen, die schwierigen Verhandlungen mit einem Kompromissvorschlag erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Die Zustimmung der für Telekommunikationsfragen zuständigen Minister bei ihrem nächsten Treffen im Juni ist nur noch eine Formalie. Die Verordnung soll am 27. Juni dieses Jahres in Kraft treten.