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"Die Patienten im Blick"
Viel Zeit hatte sich die gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Carola Reimann genommen, als sie am vergangenen Freitag auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dr. Martin Schwanholz in Osnabrück gleich auf zwei Diskussionsveranstaltungen über die "Möglichkeiten und Grenzen der Gesundheitsreform" referierte.
Der zwei Tage vorher nach zähem Ringen vom Kabinett verabschiedete "Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung" – kurz Gesundheitsreform – bot reichlich Gesprächsstoff.
Dr. Reimann überzeugte in ihren Eingangsreferaten durch Sachkenntnis und Fachwissen. Vor über 100 Gästen, darunter zahlreiche Vertreter aus dem Bereich des Gesundheitswesens in der Region Osnabrück, ging es am Nachmittag im Hotel Remarque vorrangig um die Sicherung und Entwicklung der Qualität in der medizinischen Versorgung, um deren Finanzierbarkeit sowie um mehr Effizienz durch Qualitätswettbewerb. Am Abend diskutierten gut 180 Mitglieder der SPD in der Stadthalle mit der Braunschweigerin die Gesundheitsreform.
Grundlage allen Handelns sei dabei stets die ehrliche Bestandsaufnahme der Organisationen des Gesundheitswesens, so Reimann: "Ohne eine solche Inventur kann man vom Abbau unnötiger bürokratischer Strukturen nur reden, ihn aber nicht voran bringen. Hier muss jeder seinen Beitrag leisten." Das könne durchaus auch unbequem sein, so die Gesundheitsexpertin. Aber das bloße Beharren auf althergebrachten Strukturen könne nicht Ziel einer zukunftsgerichteten Politik sein. "Vergessen Sie eines nicht: Hier geht es nicht um Besitzstandswahrung, hier geht es um die Patientinnen und Patienten von heute und morgen", verdeutlichte Reimann.
Schließlich, so betonte auch Schwanholz, ginge es immer um das Wohl der Patienten: "Das Versprechen unserer Krankenversicherung ist, dass jemand, der krank ist, die notwendige medizinische Hilfe erhält, und zwar auf der Höhe des medizinischen Fortschritts und unabhängig von Alter und Einkommen. Das zeichnet unser Gesundheitswesen aus, dafür ist Deutschland weit über seine Grenzen berühmt. Es gilt, dieses Prinzip zu erhalten!"